Kultur- und Kongresszentrum Luzern

Architektonische Meisterleistung mit sensationeller Akustik

Imposant thront das Kultur- und Kongresszentrum Luzern (kurz KKL Luzern) an prominenter Lage direkt am Seeufer. Das architektonische Meisterwerk mit dem riesigen Dach scheint so gar nicht ins beschauliche Luzern zu passen. Eher würde man es in Metropolen wie London, New York oder Paris vermuten.

Die Geschichte des heutigen KKL Luzern begann mit dem Abriss des alten Kultur- und Kongresszentrums. Zwischen 1995 und 2000 entstand an selber Stelle das neue Gebäude. Und dafür zeichnet sich kein Geringerer verantwortlich, als der französische Stararchitekten Jean Nouvel in Zusammenarbeit mit dem amerikanischen Akustiker Russell Johnson (1923 – 2007). 1998 wurde der Konzertsaal mit dem Beginn der Internationalen Musikfestwochen (heute Lucerne Festival) eröffnet, im Jahr 2000 folgte die Gesamteinweihung des KKL Luzern.

Spektakuläre Multifunktionalität am Vierwaldstättersee

Das Gebäude direkt am Luzerner Bahnhof ist in drei Teile gegliedert. Im Konzertsaal, dem multifunktionalen Luzerner Saal und dem Kongresszentrum mit Kunstmuseum finden verschiedene Anlässe und Veranstaltungen statt. Und dies dank durchlässigen Grenzen nicht nur nebeneinander, sondern auch miteinander.

Einzigartige Architektur unter Einbezug des Elements Wasser

Ursprünglich plante Jean Nouvel das neue Gebäude in Schiffsform direkt in den Vierwaldstättersee zu bauen. Dies war aber aus ökologischen und städtebaulichen Gründen nicht realisierbar. Trotzdem oder gerade deswegen spielt das Element Wasser eine tragende Rolle in den neukonzipierten Plänen des Franzosen. An der Unterseite des riesigen Dachs (113 x 107 Meter) befinden sich 2000 Aluminiumplatten, in denen sich die Oberfläche und Wellen des Sees spiegeln. Unter der Dachfläche von 12‘000m2 reihen sich die drei Gebäudeteile wie Schiffe in der Werft aneinander. Jean Nouvel lässt das Wasser aber nicht nur gedanklich in sein Projekt einfliessen: Auf der Ebene des Europaplatzes führt ein Wasserkanal direkt in das Gebäude hinein.

Konzertsaal mit einzigartiger Akustik

Noch spektakulärer als das Äussere des KKL Luzern, ist der Konzertsaal mit 1840 Sitzplätzen. Aus dem Zusammenspiel eines akustischen Baldachins (Canopy) über der Bühne, den drehbaren Echokammertoren und dem weissen Gipsreliefs entsteht eine Akustik, die weltweit ihresgleichen sucht. Mit schalldämpfenden Schleusen und einem Belüftungssystem, das weit unter der Hörgrenze arbeitet, hat Russell Johnson die Grundlage für eine absolute Stille geschaffen. Im Konzertsaal des KKL hört der Zuschauer im wahrsten Sinne des Wortes eine Stecknadel fallen. Und in dieser Atmosphäre können sich die Klänge in ihrer gesamten Dynamik entfalten.